Antisemitismus bezeichnet die Abneigung oder Feindschaft gegenüber Men-schen jüdischen Glaubens und jüdischer Herkunft. Antisemiten behaupten, dass Juden sich grundsätzlich von andren Menschen unterscheiden, dass sie die Welt beherrschen wollen und dieses Ziel durch eine weltweite Verschörung zu erreichen versuchen. Diese vorurteilsbehaftete Intoleranz führt zur Diskriminierung einzelner Personen wie auch zur Verfolgung der Juden als Gruppe. Die schrec-klichste Erscheinungsform des Antisemitismus wurde durch die nationalsozia-listische "Rassenidelogie" hervorgebracht. 1935 wurde von der deutschen Regierung (also den Nazis) ein Gesetz erlassen, welches den jüdischen Deutschen viele Rechte nahm; so wurde z.B. die Ehe zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen als "Mischehe" und "Rassenschande" bezeichnet, verboten und schwer (im Extremfall mit dem Tode) bestraft. Dieses Gesetz rief bei den meisten Deutschen keinen Protest hervor. Die Nazis behaupteten sogar, dass Juden einer "blutsaugendenen Schmarotzerrasse" angehören würden und von daher unge-straft getötet werden müssten. Millionen Menschen jüdischen Glaubens oder Menschen, die den Juden zugeordnet wurden, wurden während des Krieges aus den von Deutschland beherrschten Staaten deportiert und starben als Opfer des Völkermordes in Konzentrationslagern.

Asyl heißt wörtlich Zuflucht, Schutz vor Verfolgung, Asyl gewähren kann einem Flüchtling ein Staat, Aber auch manche Kirchengemeinden gewähren Flücht-lingen Asyl wenn der Staat dazu nicht bereit ist (Kirchenasyl). Dieses Recht hatte die Kirche tatsächlich im Mittelalter, heute gilt es nicht mehr, aber meist scheut sich die Polizei, einen Flüchtling mit Gewalt aus einer Kirche zu holen.

Ausländerfeindlichkeit und Frembenfeindlichkeit ist eher verschleiernde Begriffe für das hier gemeinte Problem. Es sind eben nicht die Ausländer/innen oder die Fremden, die angefeindet, angegriffen oder diskriminiert werden, sondern immer nur bestimmte Menschen mit bestimmten Merkmalen (wie z.B. Armut, Hautfarbe, Herkunft, Religion usw.) auf Grund derer Fremdheit (oder andere Eigenschaften) zugeschrieben wird. Bei solchen Zuschreibungen handelt es sich um Rassismus.

Diskriminierung ist die herabsetzende Behandlung von Menschen aufgrund von Merkmalen wie Herkunft, Hautfarbe, Aussehen, Nationalität, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Kultur oder Religion. Diskriminieendes Verhaltenkommt sowohl im Alltag, z.B. in der Schule, in dr Disko, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Verkehrsmitteln, als auch in den Medien, Gesetzen oder öffentlichen Einrichtungen vor.

Nicht jede Ungleichbehandlung ist gleich Diskriminierung: Wenn z.B. Jugendlichen unter 18 Jahren Alkohol in der Diskothek verweigert wird oder jemand nicht Taxifahrer/innen werden kann, weil er oder sie keinen Führerschein hat, ist völlig in Ordnung. Wenn aber einen Menschen der Eintritt in die Disko oder ein Job verweigert wird, z.B. weil er oder sie keinen deutschen Pass hat, eine Frau, schwarz oder homosexuell ist, dann handelt es sich um Diskriminierung. Dis-kriminierung ist also die ungerechtfertigte Benachteiligung oder Schlechter-behandlung Einzelner oder Gruppen. Die deutsche Verfassung wendet sich ausdrücklich gegen Diskriminierung: Gemäß Artikel 3, Absatz 3 des Grund-gesetzes darf niemand "wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner "Rasse", seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden". So klar dieser Grundgesetzartikel klingt, in der Praxis bietet er Betroffenen leider kaum rechtlichen Schutz, um gegen Diskriminierung vorzugehen. Dazu wäre eigene Anti-Diskriminierungsgesetze erforderlich, wie sie z.B. in Großbritannien oder den Niederlanden bestehen und seit Jahren von verschiedenen Anti-Diskriminierungs- und Menschenrechtsgruppen in Deutschland gefordert werden. Dennoch, wer andere diskriminiert, verstößt eindeutig gegen die Grundwerte der deutschen Verfassung. Der Begriff "Rassismus" in einer sehr allgemeinen Form wird of gleichbedeutend mit "Diskriminierung" verwendet.

Faschist/innen(Neofaschist/innen). Der Faschismus wurde 1919 durch B. Mussolini begründet. Er lebt von der Idee eines totalitären Staates unter der autoritären Führung eines einzelnen (Duce) und vom grundsätzlichen Gegensatz zur Demokratie. Alle jenem die z.B. Antisemitismus und Judenvernichtung als Abweichung vom ansonten "Richtigen (deutschen) faschistischen Weg" ablehnen und für die Wiederherstellung faschistischer Herrschaft oder (in ihren Worten) des "einzig wahren Volksozialismus" eintreten, werden als Neofaschisten bezeichnet. Faschist/innen erkennt man in der Regel daran, daß sie offen oder heimlich drei Grundprinzipien verfolgen:

  • Der Stärkere hat immer Recht (und weil das ihrer Meinung nach so ist, ist natürlich      auch     immer das Recht auf Seiten des Stärkeren). Gewalt ist ein erlaubtes Mittel, um das Recht des Stärkeren durch-zusetzen.
  • Menschen sind von Natur aus ungleichwertig. Es gibt welche, die stehen von Natur aus immer oben (z.B. Leute mit blauen Augen), und andere, die (willkürlich) "von Natur aus" nach unter definiert werden (z.B. Brillenträger, Frauen oder Flüchtlinge etc.)
  • Weil das so ist, brauchen Faschisten einen Führer, der oben an der Spitze steht und der durch seine Macht all jenen Kraft und Stärke vermittelt, die zu ihm halten und die ihm (bis in den Tod) folgen wollen.
Der Nationalsozialismus in Deutschland (1933 - 1945) ist eine Form des Faschismus.

"Faschos" nennen sich heute junge Neonazis, of aber auch Mitläufer/innen, die vom Faschismus noch nie ein Wort gehört haben. Sie alle eint oft dumfer "Ausländer/innenhaß" und einige Kennzeichen der rechten Skin-Szene wie z.B. Springerstiefel, Vorliebe für hasserfüllte, rechtsextreme OI-Musik. Bomberjacken, oft Glatze evtl. Baseballschläger usw..

Nationalismus ist eine politische Idelogie (politisches System), die das Interesse einer "Nation" oder einer bestimmten nationalen Gruppe über die Interessen anderer und auch über alle anderen Bindungen, egal ob familiärer, freund-schaftlicher, geschlechtsspezifischer Natur, stellt. NAtionalismus macht einen Unterschied zwischen Menschen auf grund einer Grenze, die oft nichts mit den Menschen, die in der Region leben, zu tun hat, sondern durch eine/n Herrscher/in oder eine Regierung mittels eines Federstrichs auf einer Karte gezogen wurde, Dieser politischen Bewegung beansprucht die Überlegenheit der Bürger/innen einer Nation über die einer anderen und ruft meistens Argwohn, Misstrauen und Feindschaft anderer Nationen hervor.Mit dem Nationalismus verbindet sich ein übersteigerter Anspruch auf Selbstbehauptung, eine arrogante Überheblichkeit und ein Überlegenheitsgefühl gegenüber anderen Nationen. Grundsätze der parlamentarischen Demokratie werden abgelehnt.

Nationalsozialismus Die nationalsozialistische Weltanschauung gründet vor allem auf zwei Texten: Hitler "Mein KAmpf" und A. Rosenbergs "Der Mythos des 20. Jahrhunderts". Der NAtionalsozialismus ist eine Form des Faschismus. Er unterscheidet sich vom historischen Faschismus (Mussolinis, Italien)durch den Rassismus (den Wahn einer "arischen" Überlegenheit), den Antisemitismus und seine industrialisierte Mordpraxis. Er entspricht dem Faschismus in jeder anderen Hinsicht, besonders in seinem fanatischen Feindbild gegenüberr z.B. Demokrat/innen und Andersdenkenden.

Nazis (Neonazis). Wer heute immer noch oder schon wieder das politische System (Idelogie) und die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse des Nationalsozialismus für erstrebenswert, verteidigungswürdig und nachahmenswert hält bzw. sie in seinen Worten, Schriften und Taten verherrlicht, gleichviel ob als "Einzelkämpfer/in" oder als Organisation, der muss zur Gruppe der Neonazis gerechnet werden.

Neonazis (siehe auch Nazis). Als Neonazis werden i.d.R. Leute und Organisationen bezeichnet, die sich in Anlehnung an den Nationalsozialismus, aber erst nach 1945 neu entwicket haben. "Neo" im Sinne "Neu" ist an den Neonazis eigentlich nichts, weil auch sie an den drei Hauptmerkmalen der Faschisten orientierten und zu erkennen geben. (siehe Rechtsextremismus).

OI Musik ist eine eher männlich dominierte musikalische Stilrichtung mit sehr rauhen verbalen und körperlich Umgangsformen (Pogo und Pöbel). OI Musik wurde in den achziger Jahren sehr stark von rechtsextremistischen Gruppen vereinnahmt, heute wird OI sowohl von rechten wie linken Szenen gehört.

OI Neonazis haben in den 80er Jahren begonnen, eine eigene Schreibweise einzuführen, die sich besonders in der von ihnen beeinflussten Musik, dem Rechts-Rock bzw. der OI-Musik durchgesetzt hat. Die Bands hießen dann auch "Kraft durch Froide", "Noie Werte" uws.

Rechtsextremismus liegt immer dann vor, wenn die beiden Grundelemente der Ungleichwertigkeit von Menschen und der Gewaltakzeptanz zusammenfließen. Ungleichwertigkeit findet sich in rechtsextremistische Ideologien z.B. in folgenden Bereichen: Nationalistische bzw. "völkische" Selbstübersteigerung, Rassistische Sichtweisen, Unterscheidung von "Lebenswertem" und "unwertem Leben", Behauptung natürlicher Hierarchien, Totalitäres "Norm"-Verständnis und Ausgrenzung des "Andersseins". Gewaltakzeptanz findet sich z.B. in folgenden Bereichen: Ablehnung rationaler Auseinandersetzungen, Betonung des "Kampfes ums Dasein", Ablehnung demokratischer Regelungs- formen, Betonung autoritärer und militärischer Umgangsformen und Stile.

"Reichskristallnacht" ist der von den Nazis eingeführte egriff für die Pogromnacht am 9.11.1938. Mit diesem, eher Edleres andeutenden Begriff, sollte davon abgelenkt werden, daß die Nazis begonnen hatten, Juden planmäßig zu ermorden.

Skin = Skinhead nach der "Frisur"; engl. "Kahlkopf". Die Skinheadbewegung kommt aus England und war ursprünglich eine Protestbewegung junger Arbeiter gegen die langhaarigen Hippies, die meist Student/innen waren. Kennzeichen der Skins: Glatze und Arbeiterschuhe mit Stahlkappe (Docs), dazu Spaß am Saufen und Prügeln in der Gruppe. Englischen Rechtsextremisten gelang es, größere Teile dieser (zunächst unpolitischen) Jugendszene zu beeinflussen, indem sie ihnen einen Sündenbock für die wachsende Arbeitslosigkeit nannte: das Feindbild waren die jungen farbigen Einwanderer/innen aus den ehemaligen Kolonien. Als die Skin-Bewegung Ende der 70er Jahre die westdeutschen Großstädte erreichte, bemühten sich sofort westdeutsche Neonazis um Einfluß auf diese Gruppen. Trotzdem wäre es falsch "die Skins" als Neonazis zu bezeichnen. Es gibt nämlich nicht "die Skins", sondern ganz verschiedene Gruppen von Skins, obwohl es den Neonazis immer wieder gelingt größere Skingruppen zum "Türkenklatschen" oder zum "Zeckenaufmischen" zu bringen. Neben diesen gibt es auch Skins, die sich selber als unpolitisch verstehen und sogar solche die sich als antifaschistisch und antirassistisch bezeichnenm sog, "Red.Skins" oder "Sharps" (Skinheads against racial prejudice = Skins gegen rassistische Vorurteile). Manchmal kann man sie an unterschiedlichen Merkmalen wie Schuhbändern (weiß = Neonazis; rot = Sharps) auseinanderhalten.

Vorurteile sind Vorstellungen, die ohne Prüfung auf deren Richtigkeit über-nommen werden. Wenn diese Vorstellungen dauerhafte Form annehmen, werden die Stereotype genannt. Wenn jemand voreingenommen ist, neigt er/sie dazu, nur die Dinge zu sehen, die seine/ihre Vorstellungen bestätigen, er/sie sieht nur noch das, was er/sie sehen will und seine/ ihre Vorurteile oder Stereotype bestätigt. Vorurteile sind verletzend. Vor allem, wenn sie dazu gebraucht werden, um jemanden ungerecht zu behandeln. Vorurteile nehmen anderen Menschen die Möglichkeit zu zeigen, wer sie sind und was sie können. Zum Beispiel der Unternehmer, der keine Schwedinnen einstellen will, weil er gehört hat, daß "sie" immer zu spät kommen. Manche Menschen halten hartnäckig an Vorurteilen und Stammtisch- geschwätz fest, obwohl sie selber überhaupt niemanden kennen, auf den oder die diese negatiben Bilder zutreffen. Vorurteile sind hartnäckig und daher schwer zu bekämpfen. Aber es gibt Hoffnung: Niemand wird mit Vorurteilen geboren. Sie sind angelernt und können deswegen auch wieder verlernt werden. Bevor Du über jemanden urteilst, kannst Du ihn oder sie besser fragen, warum er oder sie sich so oder so verhält. Denk daran, dass es Dir bestimmt auch nicht gefallen würde, wenn Du von anderen ständig über Deinen Kopf hinweg beurteilt würdest.

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